Natur

„Die Welt ist so schön …“ Ernest Hemingway

Wer schon einmal dabei zuschauen durfte, wie selbstvergessen, wie intensiv Kinder in der Natur spielen, der darf sich wundern. Es ist faszinierend, wie fasziniert sie sind: im Sand buddeln, mit Wasser mantschen, in Hecken kriechen, Gräser streicheln, Schnecken sammeln. Als wäre in Kindern noch der Gedanke erhalten, dass wir selber Natur sind. Erdenkinder.

Für sie ist nichts selbstverständlich: Dass Gräser grünen und der Wind eine Aprikosenhaut machen kann, dass Blumen blühen und Wasser nasse Schuhe macht. Wenn sie eine freie Wiese sehen, kann nichts sie aufhalten. Am liebsten barfuß. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur Kleidung, die stört. Und wenn, dann gibt es ja Matschhosen und Gummistiefel, Grundausstattung für Naturforscher. Und im Sommer einen Sonnenhut.

Wenn wir mit Kindern in die Natur gehen, dann ist das kein Ausflug. Eher so, als würden sie von einer langen Reise nach Hause kommen. Wasser, Erde, Dreck machen Kinder glücklich. Hier gibt es kein fertiges Spielzeug. Das reizt zum sich selber was ausdenken. Leidenschaftliche Wasserstaudammarchitekten gehen ans Werk. Eine Draußen-Spiel-Kindheit ist etwas anderes als eine perfekt eingerichtete Kinderspielzimmerkindheit. Denn in Wald und Flur gibt es alles, was ein Kinderlächeln hervorzaubern kann. Weiches Moos, stichelige Nadeln, lustig torkelnde Schmetterlinge. Bäume, die am Himmel kratzen. Und noch ein paar kitzelig krabbelige Käfer mehr. Erfahrungen aus erster Hand.

Wer das erlebt, kennt sich später aus im Leben, weiß, woher wir kommen. Und wird der Welt um uns herum mit Respekt begegnen.

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